04.10.2017 - 05.10.2017
Ich bin in meinem Hostel in Kapstadt 21 Stunden nach dem Abflug in Zürich angekommen. Ich habe während den beiden Flügen sehr viel geschlafen. Das Umsteigen in Dubai war angenehm, allerdings sind wir um vier Uhr morgens Schweizerzeit gelandet, was mir schon etwas zu schaffen machte. Die kurze Umsteigezeit von zweieinhalb Stunden kam mir daher sehr entgegen und ich konnte schon bald im nächsten Flugzeug weiterschlafen.
Der Abschied war für mich sehr hart. Meine Mutter, mein Freund, mein Bruder und meine besten Freunde kamen extra nach Kloten um es mir besonders schwer zu machen. Ich trank mein letztes Feldschlösschen für einige Zeit und wie ich schon erwartet hatte, schaffte ich den Abschied nicht ganz ohne zu weinen. Besonders schlimm war für mich der Moment als ich durch die Zugangskontrolle ging, davonlief und mich nur noch umdrehen und winken konnte. Davor war es immer so theoretisch und plötzlich realisiert man, dass man diese Menschen, die einem so wichtig sind, eine sehr lange Zeit nicht mehr sehen wird.
Beim ersten Flug habe ich aufgrund der Uhrzeit kaum etwas gesehen. Dafür wurde ich beim Anflug über Kapstadt mit einer grandiosen Aussicht willkommen geheissen. Wir flogen zuerst an einem wunderschönen Strand mit einer schönen Brandung entlang, bevor wir in der Ferne den Tafelberg sehen konnten. Kurz vor der Landung flogen wir dann noch über die «Slums» von Kapstadt, einem weniger schönen Anblick. Eine Wellblechhütte reiht sich an die andere, dazwischen hat es löchrige Strassen und überall sieht man viel Abfall herumliegen. Den Unterschied zwischen Arm und Reich bekommt man also schon zu spüren, bevor man überhaupt den Boden berührt. Das «Immigration» läuft sehr unkompliziert ab und ich habe schnell meine ersten beiden Stempel im Pass. Direkt nach dem Bagageclaim stehen viele Männer herum, die jedem ein «günstiges» Taxi in die Stadt anbieten. Ich lehne die Angebote ab und mach mich auf die Suche nach einem ATM um mich mit Südafrikanischen Rand einzudecken. Danach entschliesse ich mich den «My Citybus» in die Stadt zu nehmen, der kostet nämlich nur die Hälfte des günstigsten Taxiangebots. Am Busbahnhof im Zentrum muss ich mir dann trotzdem noch ein Taxi suchen, denn zum Laufen ist es zu weit und es wird schon langsam dunkel. Nachdem ich den Taxi-Stopp dann endlich gefunden habe, fährt lange kein einziges Taxi vorbei und ich fange an mich etwas unwohl zu fühlen. Ich wurde schon angebettelt und stehe unter einer Brücke an einer mehrspurigen Strasse und überlege mir einen Plan B. Bevor ich mir eine sinnvolle Alternative überlegt habe, hält zum Glück doch noch ein Taxi.
Der Empfang im Hostel ist sehr freundlich und der erste Eindruck ist gut, es ist sauber und mir wird sogar ein Ladies Bedroom angeboten. Ich bekomme das letzte freie Bett in einem Fünfer-Zimmer und mache die ersten Bekanntschaften. Per Zufall ist eine Schweizerin in meinem Zimmer, das Schweizerdeutsch wird mir also doch nicht so schnell fehlen wie erwartet. Sie ist seit gestern in Südafrika und war heute alleine in der Stadt unterwegs, meinte aber, dass sie sich schon etwas unwohl gefühlt habe, deshalb beschlossen wir gleich, den Tag morgen gemeinsam zu verbringen.
Für mich gab es heute zum Abendessen noch einen Rest Schweizer Schoggi, da ich im Flugzeug so viel gegessen habe, dass ich noch keinen Hunger hatte und es schon zu spät war, das Hostel nochmal zu verlassen. Den Frauen wird hier ausdrücklich davon abgeraten nach Einbruch der Dunkelheit alleine in der Stadt unterwegs zu sein.
Ich fühle mich gut, bin etwas erschöpft aber aufgeregt und voller Tatendrang und freue mich auf alles was noch kommt.
Liebe Grüsse aus Kapstadt
Sabine
Den Newsletter kannst du über das Kontaktformular abonnieren, du erhältst dann jeweils eine E-Mail, wenn ein neuer Blogeintrag online ist.
Hier geht’s zum vorherigen Blogeintrag und hier zum nächsten.