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Strand und Action in Wilderness

16.10.2017 - 20.10.2017

Nach fast sieben Stunden Busfahrt bin ich am Montagnachmittag in Wilderness angekommen. Das «Beach House» liegt, wie der Name schon sagt direkt am Strand in Wilderness. Es war das erste Mal in meinem Leben, dass ich irgendwo hingegangen bin, ohne vorher ein Bett  gebucht zu haben. Aber ich hatte Glück und habe sogar das schönste Bett im ganzen Hostel bekommen. Abends konnte ich beim Einschlafen die Sterne sehen und morgens das Meer und den Sonnenaufgang. Bei der Anreise mit dem BAZ BUS habe ich zwei Männer Mitte 30 kennengelernt, Phil, einen Engländer und Jorrit, einen Holländer, die ebenfalls in meinem Schlafsaal einquartiert wurden. Nach dem Einchecken haben wir gemeinsam einen kurzen Spaziergang am Strand gemacht. Zum Abendessen sind wir zusammen mit einer anderen Gruppe und Gerda, einer holländischen Volontärin, die in dem Beach House arbeitet, in der kleinen Stadt essen gegangen. Wir hatte einen lustigen Abend mit Livemusik und wir drei Neuankömmlinge wurden spontan zum Canyoning eingeladen. Jorrit und ich sagten zu, ohne genau zu wissen, auf was wir uns eingelassen hatten. Auf dem Flyer stand: «Kloofing is the South African term for 'Canyoning' where one descends down a river within a canyon or ravine. This may entail scrambling/climbing over rocks/boulders, big jumps, abseiling down waterfalls and waiding/swimming!», nur leider hatten wir im vornherein keinen Flyer gesehen. Das einzige, was wir wussten war, dass es abenteuerlich sein wird und wir Badesachen brauchen.

 

Gruppenfoto vom Kloofing
Gruppenfoto vom Kloofing

Am nächsten Morgen machten wir uns also auf den Weg zum Treffpunkt, wo uns der Guide über das Programm informierte. Wir bekamen einen Wetsuit, eine Schwimmweste, einen Helm und KEINE Schuhe. Wir mussten also mit unseren eigenen Schuhen in dem Canyon rumlaufen, was logischerweise nasse Füsse mit sich brachte. (Hier noch einen speziellen Dank an mein Bruderherz, der mir gesagt hat, dass ich nur ein Paar Schuhe brauche auf meiner Reise.) Das Kloofing hat jedenfalls sehr viel Spass gemacht, auch wenn es nach ein paar Stunden im 12 Grad kalten Wasser, vielen Sprüngen und einigen Wasserfällen doch etwas kühl war. Nachdem die Gruppe und Phil am frühen Abend abgereist sind, sind Gerda, Jorrit und ich wieder in der Stadt Essen gegangen. Diesmal hat es für mich Pizza gegeben, die allerdings eher eine Mischung zwischen Pizza und Flammkuchen, aber trotzdem sehr lecker, war.

 

Am Mittwoch gingen wir es etwas gemütlicher an. Nach einem einfachen Frühstück am Strand, packten Jorrit und ich unsere Dreckwäsche zusammen und brachten sie in der Stadt in eine Wäscherei. Während die Wäsche gewaschen und getrocknet wurde, gingen wir in ein Kaffee, assen etwas Kleines und machten anschliessend wieder einen Spaziergang am Strand. Bevor wir die Wäsche wieder abholten, kauften wir ein paar Lebensmittel ein, damit wir uns abends etwas kochen konnten. Nach dem Abendessen sind wir nochmal an den Strand gegangen um uns die Sterne anzuschauen. Da wir im Dunkeln sassen konnten wir echt viele Sterne sehen und auch ein, zwei Sternschnuppen.

 

Der Strand in Wilderness
Der Strand in Wilderness

An unserem dritten und letzten Tag in Wilderness gingen wir morgens am Strand joggen. Die erste Hälfte war super und eigentlich ziemlich locker, als ich aber umgedreht habe und zurückjoggen wollte, merkte ich erst wie stark der Wind war, der nun von vorne kam… Nach dem Frühstück packten wir unsere Sachen zusammen, denn wir mussten beide abreisen. Am Mittag machten wir eine «Wanderung» auf einer stillgelegten Bahnlinie nach Victoria Bay. Auf dem Weg dorthin muss man über eine Eisenbahnbrücke laufen, die offensichtlich nicht für Fussgänger gedacht ist. Zwischen den Bahnschwellen hatte es nichts, ausser einer guten Aussicht auf den Fluss, der darunter hindurchfliesst. Ich fand diese Brücke ziemlich cool, Personen mit Höhenangst wahrscheinlich eher weniger. Unterwegs konnten wir noch eine spezielle, von Menschen bewohnte, Höhle besuchen. Ich fand es dort etwas unheimlich, es sah aus wie in einem vollgestopften Museum, überall hatte es Puppen, es war düster und auch ein Altar war in der Höhle zu finden. Momentan leben in dieser Höhle sechs Menschen, es hat aber Betten für viel mehr. Es war eine interessante Erfahrung, aber ich war definitiv froh, dass ich nicht alleine dort reingegangen bin.

 

Jorrit und ich auf der Eisenbahnbrücke
Jorrit und ich auf der Eisenbahnbrücke

Leider gingen diese drei Tage in Wilderness viel zu schnell vorbei, was auch an den coolen Leuten gelegen hat, die ich dort getroffen habe. Mit Jorrit habe ich mich echt gut verstanden, wir haben den gleichen Humor, konnten aber zusammen auch super über ernsthafte Themen sprechen.

 

Am späten Nachmittag ging es für mich weiter nach Plettenberg Bay, wo ich in einem etwas abgelegenen Hostel gelandet bin, in dem nichts los war, weil wir nur vier Gäste waren. Aus diesem Grund wurde mir statt dem Schafsaal ein Einzelzimmer angeboten. Das war meine erste Nacht «alleine» seit ich unterwegs bin und ich muss sagen, dass ich mich echt an das Leben in den Dorms gewöhnt habe und es etwas ungewohnt war ohne Gesellschaft.

 

Robberg Nature Reserve in Plettenberg Bay
Robberg Nature Reserve in Plettenberg Bay

Am Freitag bin ich im «Robberg Nature Reserve» wandern gegangen. Die Natur dort ist sehr schön und die Wanderung ziemlich anstrengend, da meine Beine vom joggen am Vortag noch müde waren. Ich habe den Tag alleine genossen, viele Fotos gemacht und mich über das super Wetter gefreut. Abends ging es für mich dann schon in den nächsten Ort.

 

Hier findest du ein Video vom Kloofing.

 

Liebe Grüsse aus Südafrika

Sabine

 

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