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Bungee Jump in The Crags

20.10.2017 - 23.10.2017

Eigentlich wollte ich dort gar nicht hin, aber die Schweizerin, die ich in Kapstadt getroffen hatte, meinte, ich solle nach The Crags kommen. Es hat dort nur ein Hostel und als ich am Freitagabend dort ankam, verstand ich auch warum. Das Hostel war irgendwo im Nirgendwo in einem Wald, es hatte kein Dorf oder Stadt in der Umgebung, nur eine Farm mit einem kleinen Shop. Zum Glück wurde in dem Hostel Abendessen angeboten, sonst hätte ich hungrig ins Bett gehen müssen. Der BAZ BUS war nämlich eineinhalb Stunden zu früh unterwegs und ich hatte deshalb keine Zeit mehr irgendwo Essen kaufen zu gehen. Normalerweise fahren die Busse nach «african time» also mindestens 15 Minuten bis eine Stunde zu spät. Aber da der Bus nur eine geringe Anzahl Stopps machen musste an diesem Tag, weil sich nur wenige Passagiere angemeldet haben war er viel schneller als sonst.

 

Bungee Jump von der Bloukrans Bridge
Bungee Jump von der Bloukrans Bridge

Am Samstag meldete ich mich mit zwei Deutschen, die ich das erste Mal in Hermanus getroffen hatte und mit mir in The Crags angekommen waren, für einen Bungee Jump an. Wir wurden um zehn Uhr von einem Shuttle abgeholt und zu der Bloukrans Bridge, der höchsten Bungee Brücke der Welt gefahren. Man springt von unterhalb der Fahrbahn, also gingen wir mit etwa 25 anderen Personen um elf Uhr über ein Gitter unterhalb der Brücke bis in die Mitte, wo alle Vorrichtungen installiert sind. Als wir dort ankamen, lief laute Musik und die Angestellten waren alle super happy und fröhlich. Uns wurde das Vorgehen erklärt und die Reihenfolge mitgeteilt. Ich war gegen Ende der ersten Hälfte dran. Es lief alles sehr routiniert und professionell ab, trotzdem nahmen sich alle Zeit auf jeden einzelnen einzugehen, Smalltalk zu machen und ein paar Witze zu reissen. Die Atmosphäre auf der Brücke war super entspannt und herzlich. Als ich an der Reihe war, wurden meine Füsse zusammengebunden, die Notfallsicherung befestigt und anschliessend das Bungee Seil festgemacht. Während man auf der Brücke wartet, konnte man nicht bis zum Boden 216m weiter unten sehen, man sieht also erst wie weit es nach unten geht, wenn man an der Kante steht und springen muss. Das Gefühl während des Sprungs ist mit nichts, was ich bisher erlebt habe, zu vergleichen. Es war schon etwas beängstigend, hat aber auch sehr viel Spass gemacht. Während dem freien Fall habe ich ziemlich geschrien und wirklich gedacht ich sterbe. Aber nach ein paar (langen) Sekunden spürt man das Seil an den Füssen und merkt, dass es anfängt den Fall abzubremsen. Man spürt erst wie weit man wieder nach oben gezogen wurden, wenn man zum zweiten und dritten Mal fällt. Wenn man nicht mehr stark schwingt, wird man von einem Typ unten abgeholt und wieder hochgekurbelt. Den Samstagnachmittag gingen wir ruhig an, gingen auf der nahe gelegenen Farm ein leckeres Sandwich essen und sassen abends mit anderen Gästen um das Lagerfeuer. Es wurde getrommelt, Gitarre gespielt, gesungen, gelacht und sehr viel Gras geraucht. Es war ein sehr alternativer, spiritueller und kreativer Ort, an dem einige spezielle Gestalten zu finden waren. Das war zwar nicht so meins, aber für ein paar Tage ganz interessant.

 

Sonnenaufgang in The Crags
Sonnenaufgang in The Crags

Am Sonntag stand ich um 5:30 Uhr auf, um den Sonnenaufgang zu sehen. Da das Wetter gut war, hat es sich gelohnt so früh aufzustehen, ich wäre allerdings nicht rausgegangen, wenn ich nicht sowieso per Zufall so früh aufgewacht wäre. Es folgte ein gemütlicher Tag mit einem kurzen Spaziergang, einem weiteren Sandwich auf der Farm und einem kurzen Einkauf im Farmshop. Abends versuchte ich mit dem erst dritten Schweizer, den ich bisher auf meiner Reise getroffen habe, Spaghetti zu kochen. Es ging etwas in die Hose, da er schon früher angefangen hatte und wir nicht die gleichen Spaghetti hatten, aber mit der Sauce konnte man es durchaus essen.

 

Am Montag machte ich mit der Schweizerin einen Ausflug zu einem nahegelegenen Wasserfall. Der Wasserfall war zwar ziemlich hoch, aber da es im Moment ziemlich trocken ist in Südafrika, sah er etwas traurig aus. Wir badeten unsere Füsse etwas in dem kalten Wasser und genossen die Sonne bevor es abends mit dem Bus wieder weiterging. Es war das erste Mal, das jeder Platz im Bus besetzt war und das komplette Gegenteil zur letzten Busfahrt, wo ich in einen komplett leeren Bus einstieg.

 

Das Video von meinem Bungee Jump kannst du auf Instagram anschauen.

 

Liebe Grüsse aus dem kalten Südafrika

Sabine

 

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