27.10.2017 - 29.10.2017
Das Hostel in East London ist direkt am Strand gelegen. Der erste Eindruck war trotzdem etwas verhalten. Es war niemand da, um uns empfangen, das Hostel sah etwas alt und heruntergekommen aus und ich konnte keinen Gemeinschaftsraum oder ähnliches entdecken. Als wir dann doch noch empfangen wurden, bekamen Gina und ich, statt je einem Bett im Dorm, unsere eigene sehr kleine Hütte (ca. fünf Quadratmeter) mit einem Stockbett. Nachdem wir uns ein bisschen eingerichtet hatten, gingen wir zuerst in einen Supermarkt, kauften Essen für die nächsten zwei Tage und machten dummerweise den Fehler, dass Essen im Zimmer zu lassen, wo es nach ein paar Stunden von Ameisen entdeckt wurden, worauf wir sie fast nicht mehr aus dem Zimmer bekamen. Am Nachmittag machten wir einen Spaziergang der Promenade entlang und schauten den einheimischen Kindern beim Spielen in den Wellen zu.
Am Samstag um halb elf trafen sich Gina, ein Südkoreaner und ich mit einem lokalen Guide namens Richard um auf eine Wanderung zu gehen. Wir gingen der Küste entlang weg vom Zentrum East Londons und kamen nach einer Zeit an einem Blow Hole vorbei, das sind Höhlen, die aufgrund der Brandung, Geräusche wie fauchende Drachen machen. Die Landschaft war eigentlich sehr schön, aber es gab keinen einzigen Moment auf dem Weg, in dem wir kein Plastik sehen konnten. Die Afrikaner nehmen es auch mit der Kanalisation nicht so ernst, das Abwasser wird in grossen Röhren ein Stück ausserhalb der Stadt einfach so direkt ins Meer gepumpt.
Am Abend zeigte uns Richard, der Hauptberuflich Djembe (traditionelle afrikanische Trommeln) herstellt, wie man auf diesen spielt. Er erzählte uns von seiner dreimonatigen Reise nach Europa, wo er als Djembespieler auf «Tournee» ging, wie die Trommeln hergestellt werden und weitere spannende Geschichten aus seinem Leben. Zwischendurch zeigte er uns sein Können und half uns, unsere ersten Rhythmen zu trommeln.
East London ist für Touristen kein besonders lohnenswertes Ziel. Es ist eine ziemlich grosse Stadt direkt am Meer, aber weil der Strand so dreckig ist, macht es nicht wirklich Spass Zeit am Strand zu verbringen. Ausserdem gibt es fast keine Touri-Aktivitätet und das Hostel war eines der schlechtesten bisher.
Am Sonntag ging die Reise bereits weiter. Das Ziel heisst Coffee Bay und die geplante Ankunftszeit war 16 Uhr. Wir stiegen um 11.30 in den Bus ein. Nach einer viertel Stunde hielten wir das erste Mal auf dem Pannenstreifen an, der Fahrer stieg aus und öffnete die Motorhaube – nicht sehr vertrauenserweckend… Er stieg ziemlich schnell wieder ein und weiter ging es. Nach einer weiteren viertel Stunde kamen wir am nächsten geplanten Stopp an. Dort gab es ein Fahrerwechsel und wir hörten wie der erste Fahrer dem anderen erklärte, dass etwas mit dem Bus nicht in Ordnung sei und er nicht wisse, wie er es lösen kann. Die beiden Fahrer telefonierten mit dem Backoffice und Mechanikern, aber sie konnten das Problem nicht wirklich lösen. Die Fahrt ging weiter mit regelmässigen Stopps im Abstand von 15 bis 20 Minuten, wo der Fahrer Kühlwasser nachfüllte – irgendein Schlauch hatte ein Leck. Dazu kamen längere Stopps im Abstand von 30 bis 45 Minuten, in denen der Fahrer bei Tankstellen anhielt um die Wasserflaschen aufzufüllen. In der Hälfe der Fälle, bekam er an der Tankstelle kein Wasser und musste eine andere suchen. Wir Passagiere waren langsam genervt und ärgerten uns, dass keine richtige Lösung gesucht wird, immerhin hatte der Bus noch eine lange Reise bis nach Durban vor sich, die normalerweise noch etwa neun Stunden dauert. Als der Busfahrer plötzlich irgendwo in der Pampa an einem braunen Fluss anhielt, sammelten wir alle unsere leeren Petflaschen zusammen und füllten diese mit dem dreckigen Flusswasser. Schlussendlich dauerte die Reise bis Mthatha anstatt drei Stunden fast fünf Stunden. In Mthatha stiegen wir mit zwei Stunden Verspätung auf das Shuttle nach Coffee Bay um – diese Fahrt dauerte dann noch einmal eineinhalb Stunden.
Die Landschaft im Eastern Cape (östlich von Port Elizabeth) unterscheidet sich doch ziemlich von der Garden Route (westlich von Port Elizabeth). Es hat weniger Bäume, auf den Highways laufen überall Tiere herum, die gelegentlich von einem Auto angefahren werden und die Strassen sind in einem etwas schlechteren Zustand.
Liebe Grüsse
Sabine
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