14.11.2017 – 20.11.2017
Am 14. November 2017 um circa 13 Uhr Ortszeit landete ich nach 18 Stunden Reisezeit in Bangkok. Nach dem unkomplizierten Immigration, wo ich mein Touristenvisa für 30 Tage bekommen habe und einem kurzen Schock, als ich dachte dass mein Backpack es nicht nach Thailand geschafft hatte, konnte ich endlich meinen Freund Salvi wieder in die Arme schliessen. Er flog von Zürich nach Bangkok und wartete am Flughafen bereits auf mich.
Wir gönnten uns ein Taxi um zu unserem Hostel zu kommen, denn es war uns einfach viel zu heiss und schwül. Nach dem Einchecken genossen wir als erstes die Klimaanlage und machten ein Mittagsschläfchen. Wir hofften, dass es in der Stadt abends etwas kühler würde, was aber nicht der Fall war. Die Mindesttemperaturen nachts liegen immer noch über schwülen 25 Grad. Tagsüber zeigte mir meine Wetter-App «gefühlte» 40 Grad an! Viel zu viel für mich, wenn kein Meer in der Nähe ist. Nach einem leckeren Abendessen gingen wir relativ früh schlafen, immer noch müde von den langen Reisen.
Wegen der Zeitverschiebung von -6 Stunden fiel es uns schwer am Mittwoch zeitig aufzustehen. Der Gedanke an das heisse Wetter war für unsere Unternehmungslust auch nicht gerade förderlich. Als wir es dann endlich aus dem Zimmer rausgeschafft haben, gingen wir direkt Mittagessen. Wir machten einen Spaziergang durch die Stadt, ohne besonderes Ziel, wir liessen uns in der asiatischen Metropole einfach treiben. Wir kamen an vielen schönen Bauten, unglaublich vielen Street-Food-Ständen und kleinen Gässchen vorbei, überquerten mehrere Flüsse, wurden von tausenden Scootern und Autos überholt und es wurden uns hunderte Tuk Tuks angeboten. Sobald man an einem Restaurant vorbeiläuft wird einem das Menu präsentiert und wenn man Souvenirs oder Klamotten eine Sekunde zu lang anschaut wird einem schon fast der Preis genannt. Trotz allem war Bangkok nicht so wie wir uns das vorgestellt hatten. Wir dachten, dass alles viel bunter, lauter, schriller, chaotischer und dreckiger ist. Natürlich ist die Luftverschmutzung viel stärker als in der Schweiz, aber uns kam alles viel geordneter vor, als wir uns das vorgestellt hatten. Erst wenn es abends dunkel wird und man sich beispielsweise in der Khao San Road, der Partymeile der Backpacker, aufhält ist es laut, bunt und alles blinkt. Aber der Rest der Stadt wirkt fast schon ruhig.
Auch am Donnerstag gingen wir es noch langsam an, wir kamen mit der Hitze immer noch nicht klar und fühlten uns schlapp und ausgelaugt. Da wir beide von Bangkok noch nicht wirklich überzeugt sind (eventuell werden wir auf unserer Reise dort nochmal vorbeikommen) und sich diese Stadt in unseren Rankings (noch?) relativ weit unten befindet, fiel es uns schwer grosse Pläne zu machen. Schlussendlich wurde auch das ein gemütlicher Tag. Abends gefiel uns die Stadt besser und ich merkte, wie ich es vermisst hatte, in den Städten in Südafrika, nachts einfach nach draussen zu gehen und essen oder etwas trinken zu können.
Am Freitag fühlten wir uns zum obligaten Sightseeing verpflichtet. Wir entschieden uns für den Palast, wo früher die Könige Thailands gelebt hatten. Wir standen verhältnismässig früh auf, assen Frühstück und machten uns zeitig auf den Weg zum Palast der zu Fuss circa eine viertel Stunde von unserer Unterkunft entfernt ist. Als wir beim Eingang ankamen wurden wir weggeschickt, wir hatten zwar lange Hosen an, aber unseren Pass vergessen. Also gingen wir den ganzen Weg ins Hostel zurück, holten unsere Pässe und starteten einen zweiten Versuch. In der Zwischenzeit war es schon wieder ziemlich heiss geworden und wir waren beide schon wieder komplett nassgeschwitzt. Nun konnten wir den Eingang problemlos passieren und betraten das Palastgelände. Es war extrem weitläufig und es befanden sich viele andere wichtig aussehende Gebäude, Tempel und Statuen auf dem Gelände. Als wir den Eingang zum eigentlichen Palast fanden hatte uns unsere Motivation schon wieder im Stich gelassen. Wir gingen hinein und standen kurz darauf etwas ratlos vor dem Ticket-Office. Irgendwie hatten wir beide nicht mehr wirklich Lust auf die Besichtigung des Palasts, es war einfach zu heiss und es wimmelte nur so von Touristen. In dem Vorhof in dem wir gerade standen, konnte man sich etwa vorstellen wie der Palast aussehen muss und man sah auch den oberen Teil davon. So entschieden wir, dass es uns die 1'000 Bath (ca. 30 CHF) Eintritt nicht wert sind, suchten uns ein ruhiges Plätzchen im Schatten und machten erst einmal eine Pause. Danach gingen wir wieder zurück ins Hostel und wagten uns erst abends wieder raus. Unser Ziel war China Town, aber das haben wir leider nicht gefunden. So endete unser erster Tag mit grossen Plänen relativ ernüchternd.
Am Samstag schulterten wir unsere Backpacks und machten uns auf den Weg zum Hauptbahnhof. Dort kamen wir nach einer halben Stunde verschwitzt aber zufrieden an. Wir stellten uns am Ticketschalter an, um ein Zugticket nach Ayutthaya, einer alten Tempelstadt circa zwei Stunden nördlich von Bangkok, zu kaufen. Das Bahnticket kostete uns 15 Baht pro Person, das sind gerade mal 45 Rappen für eine zweistündige Zugfahrt! Natürlich gab es für diesen Preis keine Klimaanlage, sondern nur Ventilatoren aber es war eine interessante Erfahrung mit den Thais Zug zu fahren. Alle fünf Minuten kam jemand vorbei und wollte lautstark Essen oder Getränke verkaufen, was durch all die stehenden Passagiere im Gang erschwert wurde.
Liebe Grüsse aus Thailand
Sabine
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