17.01.2018 – 21.01.2017
Wir landeten abends in Kuala Lumpur. Wir passierten das Immigration und holten unser Gepäck. Danach wollten wir erstmal etwas essen. Aber wir fanden zuerst gar kein Restaurant und dann keins das uns gefiel… Schlussendlich landeten wir im McDonalds, das muss auch ab und zu mal sein. Danach verirrten wir uns wieder und hatten Schwierigkeiten zur Pickup Zone zu kommen. Vielleicht waren wir einfach zu müde aber irgendwie war dieser Flughafen zu kompliziert für uns :D. Wir schafften es dann doch noch zu unserem Uber-Fahrer der uns zu unserem Hotel brachte, nachdem er unterwegs noch kurz tanken gehen musste. Wir fragten den Fahrer nach Geheimtipps für Kuala Lumpur und er hatte ehrlichgesagt keine Ahnung. Wir fragten ihn nach ein paar berühmteren Sachen und auch über die konnte er nicht viel sagen. Na gut, dann werden wir wohl selber recherchieren müssen. Während der Taxifahrt hatten wir immer mal wieder einen tollen Ausblick auf die beleuchtete Skyline Kuala Lumpurs. Der Fernsehturm erschien uns riesig, aber die Petronas Towers wirkten ziemlich klein.
Im Hotel angekommen, wurden wir von einem sehr netten Rezeptionisten begrüsst. Er ist immer nachts da und schien froh zu sein, ein bisschen mit uns plaudern zu können, er hat ja sonst nicht viel zu tun. Er war sehr nett, hilfsbereit, zeigte uns eine Stadtkarte und erzähle uns, dass es in Kuala Lumpur gratis Busse gibt! Er half uns auf jeden Fall schon mal sehr weiter. Der erste Eindruck des Hostels war sehr positiv, es hatte einen kleinen Gemeinschaftsraum, Computer zur freien Benutzung, die Zimmer waren sehr sauber und hatten alles was man brauchte (ausser einem Fenster) und das Frühstück war inklusive.
Davon machten wir am nächsten morgen direkt Gebrauch. Unser Highlight war der malaiische Tee, der echt lecker ist. Danach gingen wir zu Fuss los um die Stadt zu entdecken. Wir liefen einfach mal los und als wir an einem Parkplatz vorbeikamen, wo ein älterer Herr mit teuren Schuhen den Boden fegte, sagte er zu uns, dass er nicht sicher sei, ob wir am Ende der Strasse weiterkämen und dass wir besser in die andere Richtung laufen sollten. Wir waren zuerst völlig perplex und verstanden nicht ganz was er meinte. Er war sehr geduldig und erklärte uns den Weg mehrmals. Natürlich dachten wir, wir wüssten es besser. Als wir nach 200m in einer Sackgasse standen kehrten wir wieder um. Wir kamen wieder beim alten Mann vorbei und er erklärte uns den Weg noch ein letztes Mal. Er war, trotz seiner ungefragten Hilfe überhaupt nicht aufdringlich und war uns auch nicht böse, als wir seinen Rat zuerst ignorierten. Wie bisher jeder in Malaysia war er einfach von Grund auf super freundlich! Uns fiel auf, dass es in Kuala Lumpur sehr viele Schulen gibt. Beim genaueren hinschauen merkten wir, dass viele Schulen nach Religionen aufgeteilt sind und manchmal nach Geschlecht. Dadurch, dass in Kuala Lumpur so viele Religionen auf einem Haufen zu finden sind, braucht es entsprechend mehr Schulen. KL, wie die Stadt abgekürzt wird, ist übrigens viel moderner, als wir uns das vorgestellt hatten. Es hatte sehr moderne Viertel mit Hochhäusern usw. aber auch noch ursprüngliche ältere Teile. Diese Mischung gefiel uns sehr gut! Ausserdem war die Stadt erstaunlich Grün, überall hätte es Bäume, Palmen, Sträucher, Parks und Grünflächen. Nach einer Weile, liefen wir an einer Shell Tankstelle vorbei und Salvi hatte plötzlich eine Erleuchtung! Nach 22 Jahren stellte er fest, dass Shell auf Deutsch Muschel hiesst und von da auch das Logo kommt. Wieder mal etwas dazu gelernt 😉.
Nach einiger Zeit und gefühlten 100 Fotos später kamen wir bei den Petronas Towers an. So klein, wie am Abend vorher waren sie dann doch nicht mehr. Wir gingen hinein und befanden uns in einer Mall. In den unteren zwei bis drei Stockwerken waren nur Luxusmarken zu finden. Darüber gab es dann noch Läden die uns mehr entsprachen und so etwas wie ein Manor, wo man ein bisschen von allem findet. Wir assen im Foodcourt der Mall und nachdem wir genug geshoppt haben – gekauft haben wir nichts - gingen wir hinten zum Gebäude wieder raus. Dort fanden wir einen grossen Teich mit Springbrunnen, die verschiedene Formationen zeigten. Dort sassen wir eine ganze Weile und taten nichts.
Als wir davon genug hatten, gingen wir zur Bushaltestelle der Gratis-Busse und stiegen in einen davon ein. Man muss anmerken, dass die Fahrer ziemlich schlecht fahren, sie geben so viel Gas und bremsen so stark, dass jedes Mal alle durch den Bus geworfen werden. Auch wenn er nur fünf Meter aufschliessen will gibt er fast Vollgas und muss (sehr überraschend!) drei Meter später wieder voll auf die Bremse… Aber die Busse sind gratis, da kann man sich eigentlich nicht gross beschweren, auch nicht darüber, dass sie immer total voll sind. Sie sind sogar klimatisiert!
Wir stiegen dort aus, wo uns gesagt wurde, dass das Streetfood sei und machten uns auf die Suche. Wir fanden ein kleines Restaurant und setzten uns. Noch während wir auf unser Essen warteten, begann es wie aus Eimern zu schütten. Da wir nur unter einem Schirm sassen, zogen wir um unter das feste Dach. Die Angestellten des Restaurants setzten sich Plastiktüten auf den Kopf und begannen die Schirme umzustellen. Sie sahen zwar lustig aus, aber die Plastiktüten sind ziemlich effektiv gegen nasse Harre – auch wenn ihre Kleidung trotzdem nass wurde :D. Nach dem leckeren Essen schafften wir es trockenen Fusses und mithilfe der Gratis-Busse zurück in unser Hotel. Dort entdeckten wir die Dachterrasse, von der wir einen ganz guten Blick über das nächtliche Kuala Lumpur hatten.
Am 19. Januar stand unser Ausflug zu den Batu Caves auf dem Plan. Unser netter Rezeptionist erklärte uns am Abend vorher, wie wir dort am besten hinkamen. Wir nahmen die Metro und später den Zug und kamen so einfach und günstig an unser Ziel. Pro Zug gibt es etwa drei Wagons, die mit «Ladies only» angeschrieben sind, so etwas hatten wir bisher noch nie gesehen. Die Züge sind ausserdem sehr sauber und essen und trinken ist darin verboten. Man merkt, dass Kuala Lumpur nah an Singapur ist und versucht mit dieser Metropole mitzuhalten.
Die Batu Caves werden auf Wikipedia ziemlich gut zusammengefasst. Es sind Kalksteinhöhlen mit mehreren Hindu-Tempeln, die man über eine seehr lange und steile Treppe, 272 Stufen um genau zu sein, erreicht. Auf der Treppe wird man von kleine Affen begrüsst, die alle möglichen Sachen klauen, wenn man nicht darauf aufpasst. Wir sahen einen Affen, der Lipgloss ass. Viele Touristen fütterten die Affen auch, gaben ihnen Süssgetränke, Bananen und andere Sachen. Wie gesund das für die Affen ist, sei mal dahingestellt. Wir schauten uns die Höhlen an, sahen Tempel, in denen gerade hinduistische Rituale stattfanden und waren besonders fasziniert von den Affen. Sie bewegten sich flink in einer Felswand, holten sich am Boden unten essen, kletterten damit nach oben, setzten sich auf einen Felsen und das wiederholten sie die ganze Zeit. Den Abfall oder die Reste liessen sie einfach fallen, manchmal rollte etwas bis vor unsere Füsse. Als wir genug Affen (und ein verirrtes Eichhörnchen) beobachtet hatten, gingen wir zur Dark Cave.
Die Dark Cave ist, wie der Name schon sagt, ziemlich dunkel und nur mit einer Führung zu betreten. Es hat sehr seltene Lebewesen in dieser Höhle, die geschützt sind und nicht vom Massentourismus zerstört werden sollen. Das Höhlensystem ist 2km lang, aber wir haben nur einen kleinen Teil davon gesehen. In der Dark Cave leben 200'000 Fledermäuse und da es kein Sonnenlicht hat, ist die einzige Energiequelle der Kot der Fledermäuse. Deshalb können darin keine Pflanzen wachsen und neben den Fledermäusen gibt es nur Spinnen, Tausendfüssler, Schnecken, Schlangen, Kakerlaken und anderes «Ungeziefer». Die Führung war sehr gut und informativ. Die junge Malaiin hatte viel Hintergrundwissen und man merkte, dass bei den Führungen viel Wert auf die Erhaltung der Höhle gelegt wird. Trotzdem gibt es – wie überall – Idioten (sorry), die sich nicht dranhalten können und irgendwelche seltenen Sachen anfassen oder mit der Taschenlampe nach oben zu den Fledermäusen leuchten, was ausdrücklich verboten wurde. Mein persönliches Highlight war, als wir an einem bestimmten Ort in der Höhle alle Lichter ausmachten und uns in totaler Dunkelheit befanden. Es war ein spezielles Gefühl dort zu stehen und all die Umgebungsgeräusche zu hören – wobei man zugeben muss, dass es nicht so viele waren 😉.
Am Samstagmorgen liefen wir durch China Town. Es wurden gerade erst die Stände aufgebaut und wahrscheinlich ist es abends dort interessanter, aber wir wollten eh nichts kaufen von dem Billigzeug, dass einem dort angedreht wird. Ich finde es immer ganz lustig, wenn sie einem eine «Schweizer» Uhr verkaufen wollen und von schweizer Qualität reden :D. In der Nähe von China Town fanden wir eine Markthalle, durch die wir anschliessend schlenderten. Dort gefiel es uns besser als in China Town, aber es wurden vor allem Stoffe und Kleider verkauft, was uns jetzt nicht so interessierte.
Danach gingen wir zu der Hop-on/Hop-off Busstation. Wir fahren gerne mit diesen Bussen durch die Städte, auch wenn wir selten aussteigen. Wir geniessen es mehr, uns mit dem Audioguide durch die Stadt kutschieren zu lassen 😊. Wir erfuhren einige interessante Hintergrundinformationen, die wir - wenn wir ganz ehrlich sind – schon wieder vergessen haben… Während der Fahrt wurden wir von einem älteren Ehepaar angesprochen, weil sie wissen wollte, was wir für eine Sprache sprechen. So kamen wir mit ihnen ins Gespräch und unterhielten uns eine ganze Weile mit diesen netten Neuseeländern. Wie wir waren auch sie schon in George Town gewesen. Irgendwann mussten wir aber aussteigen und verabschiedeten uns von ihnen.
Da eine Mall in der Nähe war und wir (immer noch) auf der Suche nach einer Sporthose für Salvi waren, machten wir dorthin einen Abstecher. Es war gefühlte die zehnte Mall, die wir seit einem Monat nach einer simplen Sporthose absuchten. Die einzige Bedingung war, dass die Hosentaschen Reissverschlüsse haben müssen. Das ist, glaub ich, auch in der Schweiz schon nicht ganz einfach, aber hier schien es ein Ding der Unmöglichkeit. Wenn wir dann mal eine mit Reissverschlüssen fanden, war entweder der Stoff komisch, der Schnitt merkwürdig oder die Farbe unbrauchbar… Auf jeden Fall, war ich sehr erleichtert als wir eine fanden. Per Zufall hatte ich kurz vorher noch zu Salvi gesagt, dass ich langsam echt keine Lust mehr auf diese Sporthose habe und mich bald in ein Café setzten werde um auf ihn zu warten. Und zack, war die Hose gefunden und gekauft. Vielleicht hätte ich diesen Satz einfach früher sagen sollen :D.
Unseren letzten Abend in KL verbrachten wir im gleichen Restaurant, wie zwei Tage zuvor während dem Unwetter. Wir wurden sogar wiedererkannt und sehr herzlich begrüsst. So kleine Gesten sind extrem schön auf Reisen, wenn man sonst nur «sich selbst» hat, den es gibt einem ein kleines Gefühl von Vertrautheit und «nach Hause kommen». Am nächsten morgen ging es für uns weiter Richtung Norden.
Liebe Grüsse
Sabine
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